Etiketten im Offsetdruck
Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren, das bei der Herstellung von Etiketten weit verbreitet ist. Das Verfahren ist eine Weiterentwicklung des Steindrucks und beruht auf dem unterschiedlichen Benetzungsverhalten verschiedener Stoffe. Physikalische Grundlage ist die unterschiedliche Oberflächenstruktur der Druckplatte.
Indirektes Druckverfahren und der daraus abgeleitete englische Begriff Offset bedeutet, dass nicht direkt von der Druckplatte auf Papier gedruckt wird, sondern die Farbe erst über eine weitere Walze, den Gummituchzylinder, übertragen wird. Im Offsetdruck erzeugte Produkte lassen sich vor allem durch folgende Merkmale erkennen: ein randscharfer Ausdruck ohne Quetschränder oder zackige Ränder sowie eine glatte Rückseite ohne Prägungen oder Schattierungen. Heatset-Rollenoffsetdrucke weisen zusätzlich eine leichte Papierwelligkeit und einen starken Glanz auf.
Die Übertragung von Bildinformationen auf einen Bedruckstoff erfolgt im Offsetdruck indirekt. Das bedeutet, dass das Druckbild nicht direkt vom Druckbildspeicher auf den Nutzen aufgebracht wird, sondern zunächst auf einen Übertragzylinder, den Gummituchzylinder. Der Druck findet ausschließlich im Rotationsprinzip statt.
Entscheidend für die einwandfreie Druckbildübertragung sind neben einem angemessenen Anpressdruck zwischen den Zylindern vor allem auf Adhäsion und Separation beruhende physikalische Wechselwirkungen auf der Druckform. Die Qualität des Drucks wird auch durch die reibungsfreie Regelung der Drehzahl aller beteiligten sich berührenden Zylinder bestimmt.
Da sich beim Offsetdruck die druckenden und nichtdruckenden Elemente der Druckform (auch: Druckplatte) in einer Ebene befinden (Flachdruckverfahren), ist es vonnöten, eine Abgrenzung und eine Gradierung der Bildstellen und Nichtbildstellen zu gewährleisten. Abgrenzung erfolgt über die verschiedenen Oberflächeneigenschaften der bebilderten Druckform. Die Gradierung erfolgt durch Rasterung der jeweiligen Flächen.
Der Druckzylinder wird mit einer Emulsion aus Farben und dem sogenannten Feuchtmittel geringen Dampfdrucks für jeden Nutzen neu eingefärbt. Während des Druckprozesses benetzt zunächst das im Emulgat enthaltene und auch das gesondert aufgetragene Feuchtmittel die nichtdruckenden Partien auf der Druckform. Die Farbbestandteile des verdruckten Emulgats benetzen lediglich die druckenden Bereiche, auf denen sich kein Feuchtmittel befindet. Jede Farbe erfordert einen eigenen Druckzylinder.