Flexodruck bei Etiketten
Der Flexodruck wurde früher Anilindruck genannt. Es handelt sich um ein Rollenrotations-Hochdruckverfahren, bei dem flexible Druckplatten und schnell trocknende Farben Verwendung finden. Da beim Flexodruck ein kurzes Farbwerk mit wenigen Walzen eingesetzt wird, ist er gleichzeitig mit dem Tiefdruck verwandt.
Als direktes Hochdruckverfahren ist der Flexodruck ein Vertreter des ältesten Druckverfahrens überhaupt. Dieser wird auch im Bereich Herstellung von Etiketten eingesetzt. Gedruckt wird mit beweglichen Lettern und die druckenden Teile sind erhaben. Es werden also nur die hoch stehenden Linien, Stege oder Flächen der Druckform abgedruckt. Als Druckträger kommen Klischees zum Einsatz. „Direkt“ bedeutet beim Hochdruckverfahren, dass die Druckform die Druckfarbe direkt auf den zu bedruckenden Stoff abgibt.
Die Druckplatten sind beim Flexodruck bezeichnender weise flexibel und bestehen zumeist aus Fotopolymer; die Druckfarben besitzen eine niedrige Viskosität. In der Anfangszeit wurden häufig Anilinfarben eingesetzt, deren Pigmente den Flexodruck erst zu einem qualitativ hochwertigeren Druckverfahren machten. Daher spricht man auch heute noch vom „Anilindruck“. Flexodruck ist die Alternative zu Buchdruck.
Beim Flexodruck können bis zu acht Druckfarben verwendet werden. Eine Kombination mit Rückseitendruck ist ebenfalls möglich. Gedruckt werden können Firmenlogos ebenso wie Fotos oder Gefahrenzeichen. Das Haupteinsatzgebiet des Flexodrucks ist das Bedrucken von Verpackungsmaterialien aus Kunststoffen wie etwa PE, PET, OPP, OPE oder metallisierte Folien. Außerdem findet er Einsatz bei Klebefolien, Isolationspapier, Getränkeverpackungen, Servietten, Durchschreibesätzen, Tapeten und Etiketten. Ein weiteres Einsatzgebiet findet sich im Zeitungsflexodruck, der in Italien und England sehr verbreitet ist und auch in den USA auf eine stetig steigende Zahl von Anwendern blicken kann.