EAN-Strichcode und Etiketten
„EAN“ ist die Kurzform für „International Article Number“. Urspünglich stand EAN für „European Article Number“, nach der Erweiterung des Anwendungsgebiets ist die Kurzform jedoch nie angepasst worden. Die EAN ist eine Produktkennzeichnung für Handelsartikel und kann aus 8 oder 13 Ziffern bestehen. Etiketten mit den entsprechenden Angaben kommen hier oft zum Einsatz. Die Verwaltung der EAN-Nummern erfolgt zentral durch die GS1-Gruppe, welche auf Antrag Nummern an Hersteller vergibt. In Deutschland ist eine so genannte „Internationale Lokationsnummer“ (ILN) Voraussetzung für für Beantragung einer EAN; für die ILN fallen jährliche Gebühren an.
Die „Global Standards One“ (GS1) ist eine weltweit operierende Organisation, die globale Normen für die Verbesserung von Wertschöpfungsketten gestaltet und umsetzt. Die „Global Location Number“ (GLN) beziehungsweise die ILN identifizieren international die volle Firmen- oder Betriebsbezeichnung sowie die Anschrift.
Die GLN ist immer 13-stellig; ihre ersten drei Stellen geben die EAN-Ländernummer der GS1-Mitgliedsgesellschaft an. Am Beispiel Deutschlands wäre das der Nummernbereich von 400-440.
In der Regel ist die EAN als maschinenlesbarer Barcode auf Etiketten oder direkt auf die Warenpackung aufgedruckt. Damit kann sie von Barcodescannern beispielsweise an Scannerkassen decodiert werden.
Die acht- beziehungsweise 13-stelligen Codes bilden die so genannte Gruppe „Code39“. In letzter Zeit setzt sich mehr und mehr eine neue EAN-Gruppe durch, der „Code128“. Code128 ist verschachtelt, Striche und Lücken stellen signifikante Informationsträger dar, indem die Breiten der Striche und Lücken variieren können.
Da die Informationsmöglichkeiten des Code128 wesentlich größer sind als die des Code39, können bei einer gleich hohen Dichte der Informationen alle Zeichen zwischen ASCII 0 und ASCII 127 dargestellt werden. Bei dieser Kodierung werden gleiche Symbole für verschiedene Zeichen verwendet; der Code ist also nicht eindeutig. Am Anfang des Codes oder vor einem Codeblock steht daher ein Umschaltzeichen, das den Zeichensatz A, B oder C auswählt.
Im strengen Sinne ist EAN-128 kein Strichcode, sondern eine Datenstruktur für die Logistik, welche den Code128 als Transportmedium definiert. Die ISO-IEC 15417 EAN128-Datenstruktur und Größenbeschränkungen sind in den GS1 General Specifications definiert. Nach der Umbenennung der EAN-Organisation in GS1 wird EAN128 heutzutage auch als „GS1 128“ bezeichnet.